Warum
Ich liege und höre Radio.
Kurzwelle, 49m Band.
Sie spricht vermutlich mit den Sternen
Und wenn sie ein Gedicht liest
In dem das Wort Du vorkommt
Greift sie zum Telefon
Um dem Dichter zu antworten
Von dieser Art ist sie
Leider ist mein Blick brüchig geworden
Seitdem sie keine Tränen mehr für mich hat
Oder jemand hat mir ins Auge g [...]
von GatoMonoDesign | 08.09.2018 | Gedichte
Paul Verlaine
Brief
Durch quälende Geschäfte, Madame, bin ich den Blicken
Eures blauen
Augs entzogen – bei allen Göttern auf den Himmelsauen! –
Und schmachte hier und sterbe – wie ich in derlei Lagen
Immer schmachten muß und sterben – und schreite ohne Zagen
Aber herzensbitter durch feindliche Plagen und Sorgen.
Doch euer Schatten will [...]
von GatoMonoDesign | 08.09.2018 | Gedichte
manchmal
manchmal wache ich morgens auf und habe gleich eine idee.
manchmal wache ich morgens auf und habe gleich keine idee.
manchmal wache ich nirgends auf und habe eine idee, die mir
nicht gehört. eine fremde idee.
manchmal wache ich mittags auf und habe das gefühl, ich bin
eine idee. eine fremde idee. etwas, das sich jemand ausgedacht
hat. [...]
von GatoMonoDesign | 08.09.2018 | Gedichte
tot
hemden sind tot.
genauso wie hosen.
sie werden ab sofort durch hüte ersetzt.
schuhe durch mäntel.
mäntel durch socken.
das ist der weg, den die dinge gehen.
nicht alle, aber die wichtigen.
später kommen trompeten hinzu.
natürlich nicht nur aus jericho,
auch aus new orleans.
und irrationale zahlen.
ersetzen wir hemden durch gedichte.
e [...]
von GatoMonoDesign | 08.09.2018 | Gedichte
Paul Verlaine
art poetique
Vor allem anderen: Musik!
Und darum: Sei ein Freund des Ungeraden
Und dessen, was schwebt und an der Luft verfliegt,
Was nicht mit viel Gewicht beladen.
Sei in die Worte nicht zu sehr verliebt.
Mißtraue ihnen und dann wähle!
Nichts ist so kostbar wie ein Straßenlied,
Wo sich das Rauhe und die Träumerei vermählen. [...]
von GatoMonoDesign | 08.09.2018 | Gedichte
auf der straße ist es dunkel
auf der straße ist es dunkel
in der dunkelheit liegt ein besonderer reiz
in seiner gereiztheit schreit das dunkel zum äußersten
das äußerste legt seinen regenmantel beiseite
es nimmt die bitterkeit von der stirn
und es krönt sich mit einer roten haube
und es entledigt sich eines hahnenschreis
verrat verrat kr [...]
von GatoMonoDesign | 08.09.2018 | Gedichte