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Gedichte

Der Maler malt sich als verstorbener Künstler

 

I. Selbstporträt

Im Badezimmer seines Pariser Ateliers
Ist nichts von ihm zu sehen
Außer seiner Stimme
Über der Wanne hallend
Der Tod hat ihm alle Farbe genommen
Alles Fleisch jede Linie
Alles verloren
Außer seiner Stimme
Als wäre er Sänger und nicht Maler

II. Selbstporträt

Von seinem Schreibtisch
Beobachtet er zwei Richter
Die ihm eine Holzkiste ins Zimmer stellen
Die man nicht öffnen kann
Es ist diese verhasste Kiste
Die er nie haben wollte
Sie wird genau vor den Spiegel gestellt
In dem er sich bei Lebzeiten zu begegnen pflegte
Er protestiert und weint
Aber da er verstorben ist
Achtet man seiner nicht

III. Selbstporträt

Er ist ein Skelett geworden
Wie es sich für einen Verstorbenen gehört
Schön weiß und klapprig
Er klappert zum Kühlschrank und nimmt eine Dose Budweiser
Öffnet sie mit den Zähnen wie ein GI
Aber die Enttäuschung ist groß
Als das kühle Bier durch ihn hindurch
Auf den Boden stürzt
Ewig wird mein Durst ungestillt bleiben
Das hätte ich vorher wissen können

IV.

Und das Schlimme ist
Fügte er hinzu
Ich weiß nicht wo ich das abgeschrieben habe

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