die katze
als ich heute morgen die straße hinan
und rechter hand die 19. jahrhundert-häuser
ein engelgips hier und eine juno dort und
über mir die große frühmärzwolke
altostratus permagnus grau von workuta
vermutlich bis brüssel sang von der seite
eine halbe armlänge über meinem kopf
saß sie und sang auf dem blechsims
vor dem geschlossenen fenster hinter
dem ein sternenhimmelweiter vorhang
den blick ins innere verschloss sang
klagend eine schwarze katze
und ich sah mit erstaunen das feuer
ihrer augensterne funkeln komm
sprach ich lass mich tief in deine augen
tauchen katze mein verhängnis
so geschmeidig du opalenes gedicht
als durch einen unsichtbaren
schlitz im vorhang eine schön
geschminkte weiße hand
sich schob wie eine zaubererhand
und nun das fenster öffnete nur einen
spalt und mit geschicklichkeit
die katze an dem nackenfell emporzog
und ins zimmer nahm das fenster
schloss und hinter dem sternenvorhang
verschwand. nichts als ein zittern des vorhangs blieb
und meines angsterfüllten herzens.