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Gedichte

ego sum res cogitans 1
(nach descartes, 3. meditation)

 

also schließe ich die augen
und verstopfe das ohr
und alle meine sinne wende ich ab
ich will nichts tasten nichts schmecken nichts riechen
die bilder selbst die flüchtigen
die durch mich hindurchgehen
will ich zerstören
und weil das womöglich mißlingt
– denn zäh ist das nichtige
und sieben leben hat die lüge wie die katze
und das leere nimmt zu und vermehrt sich –
so will ich also die flüchtigen bilder
die durch mich hindurchgehen
achten für nichts
und nur zu mir selber rede ich nun
ich will mich bekannt mit mir machen
und sagen was für ein ding ich bin
ich glaube ich bin ein ding das denkt
das heißt:
ein ding das zweifelt und bejaht
verneint und weniges erkennt
und vieles nicht versteht
ein ding das manchmal will und manchmal nicht will
sich viele bilder macht und fühlt
vielleicht ist alles außer mir nicht wahr
und nichts als wunsch und traum und gaukelei
doch dieses fühlen denken wollen zweifeln
verneinen und bejahen das hassen und sich irren
das zögern und sich ängstigen
das glauben hoffen lieben und verzweifeln
das wollen und verkennen
das ist sicher
das bin ich

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