John Keats
Ich schrei um deine Gnade!
Ich schrei nach Gnade! Mitleid! Liebe! Ach! Liebe!
Barmherzigkeit und Liebe ohne Qual!
Einfältig, unvergänglich, arglose Liebe.
Ohne Maske, sichtbar, frei von jedem Narbenmal.
Ich will dich ganz, erbarme dich, sei meine, meine!
Und die Gestalt, die Schönheit: und diese kleine Küste,
Süß, würzig, Liebesküste: Kuß. Hände, Augen, reine
Himmel. Warm, weißleuchtend: Brust! Tausend Lüste!
Ach gib dich ganz! Erbarmen! Gib deine Seelen alle,
Behalte nichts zurück, nicht ein Atom – ich falle,
Sterbe! Wenn ich weiterlebte – wäre ich dein Knecht
Und ohne Sinn und Zweck und ohne jedes Recht
Im trägen Nebel meines Elends – stumm, ohne Wind
Die Segel meines Geistes und meine Dichtkunst blind.