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»KI, Recht und Literatur – zwischen Utopie und Dystopie« 13. Rendsburger Biennale zu Literatur und Recht – 12. bis 14. September 2025 (01.05.25)

Ist Künstliche Intelligenz eine Chance oder doch eine Bedrohung für gutes Recht und schöne Literatur? Harte Realität ist sie auf jeden Fall: Sie schreibt Gesetze und Gedichte, entwirft Romane,  strukturiert juristische Aufsätze und schnüffelt mit der elektronischen Nase nach Börsen-Betrügereien und Plagiaten. Aber übernimmt sie auch die ordnende, befriedende Macht des Rechts und die ästhetische und ethische Prägung der Dichtkunst? Und welche Herrschaftsambitionen und Profiterwartungen stehen hinter den KI-Anbietern? Tanzen wir vielleicht schon längst nach der KI-Pfeife, ohne es zu bemerken?

Anwältinnen und Richter, Poetinnen und Rezensenten sind es von jeher gewohnt, ihr Wirken mit Hilfe der jeweiligen Fachdisziplinen nach abstrakten Denkregeln zu ordnen. Die letzte Abwägung bei der ästhetischen oder rechtlichen Bewertung war bislang immer dem handelnden  Menschen und seinem Fingerspitzengefühl  vorbehalten. Ändert sich das jetzt mit dem Einsatz der KI? Wird der Mensch zum Objekt oder gar zum Störfaktor einer künstlich intelligenten Welt?

Und wenn: Wäre das wirklich schlimm? Erleben wir nicht gerade einen weltweiten Aufstand von ebenso menschengesteuerter wie absolut natürlicher Dummheit und rohester Gewalt? Vielleicht hätte die KI ja bessere Konzepte zur Konfliktlösung als Putin, Trump und Netanyahu sie bereithalten.

Mit Problemen an den Schnittstellen von KI, Recht und Literatur befasst sich die 13. Ausgabe der vom langjährigen NJW-Schriftleiter Hermann Weber begründeten Rendsburger Biennale zu Recht und Literatur. Sie wird vom 12. bis 14. September 2025 im Rendsburger Nordkolleg stattfinden.

Zu den Vortragenden gehören u.a. die Schriftstellerin Emma Braslavsky, die ihre preisgekrönte und brillant verfilmte Erzählung »Ich bin Dein Mensch« vorstellen wird, in der sich eine Paartherapeutin namens Alma in den ganz menschlich wirkenden Roboter Tom verliebt. Die Professorin Dr. Susanne Beck von der Leibniz-Universität Hannover befasst sich ua mit der strafrechtlichen Frage, wieviel Raum für menschliche Verantwortlichkeit die KI übriglassen wird. Professorin Dr. Dorothea Baumeister von der  Hochschule für Öffentliche Verwaltung in Brühl (2024 Sonderbeauftragte für KI beim Bundesinnenministerium) wird über die sprachlichen Grundlagen der KI und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten und Grenzen der Künstlichen Intelligenz sprechen. Der deutsch-luxemburgische Journalist Dr. Jochen Zenthöfer (FAZ) geht der mehr und mehr von KI gestützten und immer schwieriger werdenden Aufdeckung von Plagiaten und den damit verbundenen Folgen nach. Professor Dr. Markus Hirte, der  das Mittelalterliche Kriminalmuseum in Rothenburg ob der Tauber leitet,  spricht über den Einsatz von KI im Bereich der Visualisierung rechtlicher und rechtshistorischer Phänomene und Zusammenhänge, also über den museumspädagogischen Anwendungsbereich. Wie man schwierige rechtliche Zusammenhänge theatralisch aufbereiten kann, zeigt uns das in Hamburg angesiedelte Kollektiv im Fenster (kiF), ein interdisziplinäres Ensemble, das Theaterprojekte zwischen Kunst und Wissenschaft entwickelt,  gegründet von Dr. Daria Bayer und Dr. Leokadia Melchior. In wechselnder Besetzung produziert das kiF Texte und Stücke, um grundlegende juristische, soziologische und philosophische Fragen plastisch zu machen. Mit Jule Martenson werden sie ihr Stück »PubliCum Ex – Ein Publikumsuntersuchungsausschuss«  vorstellen, das am 6. April 2024 im Hamburger Rathaus uraufgeführt wurde.

Die Tagungsleitung liegt in den Händen von Britta Lange, Professor Dr. Markus Hirte, Professor Dr. Mustafa Temuz Oglakcioglu und Christoph Schmitz-Scholemann.

Die Tagung wird unterstützt von:

– Stirnweiss | Brenner, Rechtsanwälte, Stuttgart und Konstanz
– verte | Rechtsanwälte, Köln
– Reubel Grubwinkler | Rechtsanwälte, München, Stuttgart, Franfurt u.a.
– Seifert Bär | Rechtsanwälte, Nürnberg

Da die Teilnehmerzahl auf 40 Personen begrenzt ist, enpfiehlt sich zeitige Anmeldung. Zum vollständigen Tagungsprogramm sowie zum elektronischen Anmeldeformular führt dieser Link:  https://www.nordkolleg.de/seminare/details/seminar/l17-2025/.

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